Am Sonnabend, 7. Mai, öffnete das Thinghaus in Grevesmühlen seine Pforten für einen Nachmittag und Abend der besonderen Sorte. Zunächst erzählte ein älterer Kamerad der Erlebnisgeneration aus vergangenen Tagen vor dem 8. Mai 1945 und sprach auch über die Repressionen nach diesem schicksalhaften Datum. Das Publikum lauschte interessiert den Erinnerungen des damaligen HJ-Führers, welcher viele lustige, aber auch ernsthafte und tragische Anekdoten aus seinem Fronteinsatz im Zweiten Weltkrieg zu berichten wußte.
Den vielen Zuhörern wurde bei den Worten des alten Landsers bewußt, welch schwere Bürde die Soldaten von einst auf sich luden. Sie kämpften an der Front für ihre Heimat, für Frau und Kind und Scholle. Nach der Niederlage wurden sie verschleppt, gedemütigt und entehrt. Millionen Frontkämpfer des Völkerringens sollten niemals wieder ihren Weg zurück nach Hause finden.
Heute schreibt der Sieger die Geschichte und charakterlose Lumpen trachten nach dem Abtreten der Erlebnisgeneration danach, die Deutungshoheit über die damalige „Befreiung“ zu erlangen. Die Masse soll diese pompös inszenierte Geschichtsklitterung dann brav schlucken. Doch alle freien Männer und Frauen, die an diesem Tag ins Thinghaus kamen, erfuhren keine Geschichten, sondern die Wahrheit aus erster Hand.
In der zweiten Hälfte des eindrucksvollen Abends spielte der allseits bekannte und beliebte nationale Liedermacher Frank Rennicke auf. Der volkstreue Barde sang seine schönsten Lieder und begeisterte alle Anwesenden mit humorvollen und zeitkritischen Kabaretteinlagen. Daß noch lange nichts verloren sei und der Wind in diesem Lande ganz schnell zugunsten des Deutschen Volkes umschlagen kann, machte Rennicke anhand musikalischer Ausflüge in die Historie unserer Heimat deutlich.
Er sang Freiheitslieder von Jan Buur, Heinrich Hoffmann von Fallersleben und Ernst Moritz Arndt. Mit einem Grußwort an die Familie, und einem „Lied der Hoffnung“ ehrte Rennicke überdies den derzeit von Demokraten inhaftierten Kameraden Sven Krüger. Geballte Fäuste und ein stummer Schwur, niemals klein beizugeben und sein Werk kraftvoll weiterzuführen, waren die Folge.
Schließlich verklang ein lehrreicher und sehr unterhaltsamer Abend im Kreise der Gemeinschaft. Und der Freundeskreis Thinghaus verkündete am Ende, daß noch viele weitere solcher Abende im Thinghaus stattfinden werden und man sich von keinem demokratischen Lakaien einschüchtern lassen werde.
„Jeder ist willkommen, der sich aufrecht mit uns verbunden fühlt. All Jenen, die uns hassen, sollen diese Worte zu teil werden:
Recht haben ist nur euer Ziel,
Recht haben euer Geistesspiel,
das Vaterland zur Nebensache.
Wer anders denkt, als ihr es meint,
gilt gleich für eueren ärgsten Feind
und ist verfallen euerer Rache.
Was kümmert euch das Vaterland?
Ihr denket nur an eueren Stand,
an eueren Nutz und Frommen!
Ihr werfet alles über Bord,
die Freiheit, Einheit, Süd und Nord,
um nur zu eurem Ziel zu kommen.
Fluch euerer Sonderbündelei!
Dem schnöden albernen Geschrei!
Fluch euerem leidigen Getriebe!
Euch gilt mein ganzer Groll und Haß,
doch ewiglich ohn’ Unterlaß
dem Vaterland nur meine Liebe.(Walter Flex)“